"Erdwärme ist die Technik der Zukunft"

12. November 2008 | News

(Nürnberg). Die Behringer + Dittmann GmbH - ein eigenständiges Unternehmen der Nürnberger OCHS Gruppe - installierte als Bauausführer auf firmeneigenem Grund ein ökologisches Referenzprojekt: 18 Erdsonden versorgen seit Mitte November 2008 das OCHS-Firmengebäude im Nürnberger Westen mit Kälte und Wärme. Sommers wie winters. B+D-Geschäftsführer Thomas Albertz stolz: "Das ist für die hiesige Region ein tolles, weil noch seltenes Vorzeigeprojekt."

Hinterm neuen Gebäude an der Schieräckerstraße beginnt die Zukunft: Aus 80 Meter Tiefe kommt jetzt die Wärme, über Erdwärme-Sonden wird sie nach oben geleitet - hinein in den Heiz- und Technikraum, in die Verteilersysteme, durch Wärmepumpe, Wärmetauscher und Heizkreise in die Fußböden sowie Radiatoren. Rund 2.500 qm groß ist die Nutzfläche des Bürohauses, verteilt auf drei Etagen plus Keller. Gebohrt wurden, wie Albertz erzählt, 18 Löcher "in drei Blöcken, und zwar sechs Bohrungen mit 121, sechs mit 165 und sechs mit 180 Millimeter Durchmesser."
Über eine zirkulierende Wärmekreisflüssigkeit wird die in dieser Tiefe konstant vorherrschende Erdbodentemperatur von 12°C auf das System übertragen.

Uni Erlangen zeigt wissenschaftliches Interesse

Die Bohrdurchmesser sind unterschiedlich, weil das gesamte Projekt von der Universität Erlangen - Professor Dr. J. Rohn vom GeoCentrum Nordbayern - wissenschaftlich begleitet wird und eine Pioniertat ist. Die Messtechnik verbindet alle Sonden zu einem komplexen Monitoring-System: Über mehrere Jahre aufgezeichnet und erforscht werden Wirkungsgrade, die langfristige Energiebilanz des genutzten Erdwärmespeichers bzw. heiztechnische Kosten-Nutzen-Relaitionen der verschiedenen Durchmesser.

Das zukunftsweisende Heizprojekt gilt schon jetzt als nachhaltig, ökologisch vorbildlich und wird, so hoffen die Beteiligten, Nachahmer anregen. "Mit der unerschöpflichen Energieaus dem Erdinneren zu wärmen und zu kühlen macht noch nicht jeder", sagt auch Willhelm Sittner (auf dem Foto rechts), der für die bau- und technische Leitung der Sondenfeld-Erstellung zuständig ist. Die Anlage sorgt dafür, dass im Gebäude eine gleichmäßige Temperatur vorherrscht.


Das Sondenfeld leistet zum Kühlen ca. 87 Kilowatt und deckt einen Heizbedarf von 54 KW ab, "da sind also genug Reserven vorhanden", bestätigt Sittner.
Geheizt werden die beiden unteren Etagen und der Keller mit dem trägen System einer Fußbodenheizung: Deren Kunststoffschlangen geben die Kälte im Sommer nach unten, und im Winter die Wärme nach oben in die Räume ab. Die oberste Etage (über der keine Heizschlangen liegen) wird sommers von einem Kühlsegel angenehm gekühlt.
Für Thomas Albertz (auf dem Foto links) ist das System eine tolle Sache: "Wir gehen davon aus, dass die Anlage nicht nur für unsere bestehenden, sondern auch für künftige Kunden ein interessantes Anschauungsprojekt ist. Wir führen das System gerne vor; jeder kann auf diese Weise seinen Beitrag zum Energiesparen leisten. Es ist die Technik der Zukunft."

Firmen-Info:
Die OCHS Gruppe, Schieräckerstraße 32, 90431 Nürnberg, ein seit 1873 bestehendes Familienunternehmen, ist heute ein Verbund aus sieben Unternehmen. Die Gruppe bietet mit rund 200 qualifizierten Mitarbeitern DVGW-zertifizierte Leistungen und Problemlösungen in den Bereichen Brunnenbau, -sanierung und - regenerierung, Tiefbohrungen, Baugrunderkundung, Erschließung geothermischer Energie, Kampfmittelsuche, grabenlose Rohrverlegung, Kanalbau sowie Rohrleitungsbau für Gas, Wasser und Fernwärme. Im Jahr 2006 setzte die OCHS Gruppe rund 20 Mio. Euro um.
www.ochs-bau.de, www.behringer-dittmann.de, www.kamiso.de

Pressekontakt: Dr. Thomas Lappe, Lappe Kommunikation, Irrerstraße 17-19, 90403 Nürnberg