Behringer + Dittmann sondiert mit Ponton-Bohrer den Wöhrder See:

14 Spezialbohrungen erkunden die Sedimente des Innenstadt-Sees

25. Mai 2010 | News
(Nürnberg). Der 40 Hektar große, innerstädtische Wöhrder See im Osten Nürnbergs verlandet (versandet) zunehmend; enorme Sedimentfrachten sind durch den Zufluss der Pegnitz aufgelagert worden.

Diese müssen - um später Abhilfe schaffen zu können - erkundet werden. Vom Wasserwirtschaftsamt Nürnberg (WWA) beauftragt wurde das traditionsreiche Nürnberger Unternehmen Behringer + Dittmann. Dieses bringt im Mai und Juni 2010 Erkundungsbohrungen sowie Schöpfproben ein.

14 exakt bestimmte Untersuchungspunkte müssen die Fachleute des Nürnberger Bohr-Unternehmens in einer geradezu "maritimen" Aktion anfahren: Ein 40 Quadratmeter großer Ponton trägt vier Mann "Besatzung", Sicherheitsausrüstung, ein Beiboot und ein 6 Tonnen schweres Raupenbohrgerät auf den See hinaus. Das Gewässer ist an manchen Stellen nur noch einen halben Meter tief; die Versandung schreitet immer weiter voran. 14 Mal werden binnen zweier Wochen die stabilisierenden, je vier Ankergewichte ausgeworfen, dann geschieht es: Ein "Liner"-Bohrer senkt sich bis zu 4 Meter in den schlickigen und sandigen Seeboden. 

Am 20. Mai 2010 begannen diese Bohrungen auf dem See (der bis 1981 künstlich angelegt worden war). Sie wurden durch vorherige Kampfmittel-Untersuchungen der Firma KaMiSo (Nürnberg) abgesichert. Später, wenn die 14 so genannten "Liner"-Bohrungen abgeschlossen sind, werden die aus dem Seeboden gezogenen Kunststoffrohre von Spezialisten untersucht: Meterlang sind in Ihnen die Auflagerungen geschichtet. Mit den gewonnenen Daten wird in München ein Modell des Sees erstellt: Erkennbar sind dann die Sedimentschichten. Diese wiederum lassen planen, wo und wie mit den Abbau-Maßnahmen der Sedimentschichten begonnen werden kann. Denn irgendwann soll der See wieder seine Tiefe von rund zwei Metern haben.